Im Jahr 1902 gründete der Ingenieur Fritz C. Wickel das Werk unter dem Namen „Süddeutsche Patent-Metallfabrik AG“. Dort setzte er eigene Erfindungen zur Herstellung von Metallpapieren um, die er sich auch patentieren ließ. Mit großem Erfolg. Denn die bis zu dieser Zeit üblicherweise zur Verpackung von Lebensmitteln, Zigaretten u.ä. eingesetzten Staniolfolien waren aus dünnem Zinnblech hergestellt und sehr teuer.
Mit innovativen wie attraktiven Produkten machte sich das Unternehmen international einen guten Ruf. Durch die herausragenden organisatorischen Leistungen von Fritz Tscheike – seit 1907 Direktor und wenig später Mitinhaber der Firma – konnten die Metallpapiere bereits vor dem ersten Weltkrieg weltweit exportiert werden.
1926 übernahm sein Sohn Arthur Tscheike die Leitung. Er hatte die herausfordernde Aufgabe, das Unternehmen bei wachsender Konkurrenz durch schwierige Zeiten zu manövrieren: Nach der Weltwirtschaftskrise und dem Zweiten Weltkrieg musste die Produktion mit bescheidenen Mitteln neu aufgebaut werden. Doch Innovationsgeist und Investitionsbereitschaft in stets verbesserte Maschinenparks, sicherten Wickels eine führende Position in der Branche.
Seit 1977 leitet Dagmar Fischer-Tscheike das Unternehmen und führt den fortschrittlichen und zukunftsgerichteten Führungsstil ihres Vaters erfolgreich fort. So wurde beispielsweise bereits 1990 die Produktion auf Dispersionen, d. h. auf wasserbasierende und damit umweltfreundliche Lacke und Klebstoffe umgestellt. Heute ein Muss für jeden mit Lacken und Farben arbeitenden Betrieb – damals absolutes Novum. Als Mitglied des Ausschusses der Industrie- und Handelskammer und als Handelsrichterin am Landgericht Nürnberg zeigte Frau Fischer-Tscheike nicht nur für den eigenen Betrieb, sondern für die Belange der regionalen Wirtschaft großes Engagement.
Seit Juni 2009 wird Frau Fischer-Tscheike von Dr. Marcus Vogler unterstützt, der im Zuge einer geordneten Firmenübergabe und des Generationenwechsels künftig die Wickels-Geschäfte leitet.